Donnerstag, 13. April 2017
St. Gallen nach Schwellbrunn
Bereits um 7 Uhr sassen wir am reich gedeckten Frühstückstisch. Was am Schluss noch übrig blieb, wurde untereinander verteilt.
Wie das in vielen Pilgerherbergen so ist, werden die Mehrbettzimmer, der Wohn- und Küchenbereich immer ordentlich zurückgelassen. So übernahm ich die Aufgabe der Abwascherin.
Leider mussten wir uns nach dem Frühstück von einem Mitpilger verabschieden. Er fühlte sich einfach nicht wohl und wollte deshalb nach Hause.
So verliessen wir kurz nach 8 Uhr die Herberge. Pius Süess gab uns vor dem Start den Pilgersegen und im Park von St. Gallen, einen Impuls mit auf den Weg.
Auch in der Schweiz, St. Gallen ist ja keine kleine Stadt, dauerte es lange, bis wir aus der Stadt herausgepilgert waren.
Unser Ziel war Appenzell Ausserrhoden.
Wir wanderten zu Beginn sehr oft auf Asphalt.
Zwischendurch gab es immer wieder schöne Kirchen / Kapellen und andere Sehenswürdigkeiten von aussen oder aber auch von innen zu besichtigen.
So die St. Leonhardskirche St. Gallen
Der Tröchni-Turm, welcher zum Trocknen von Stoffleinen verwendet wurde.
In dieser Kapelle hielten wir für einige Minuten inne.
In der Kirche Sankt Martin in Bruggen holten wir nicht nur einen weiteren Pilgerstempel. Wir schauten uns auch die Glasmalereien an – Szenen aus dem 1. Testament.
Nach Überqueren der sandsteinernen Sitterbrücke,
gelangten wir schon bald einmal zum 60 m höher gelegenen Naturschutzgebiet am Gübsensee.
Der Weg führte uns entlang des Sees und der ehemaligen Trasse der Appenzellerbahn.
Ein schöner Ort, der uns zum Picknicken einlud.
Jetzt dauerte es noch eine gute halbe Stunde, dann erreichten wir den Grenzstein zu Herisau.
Noch einmal folgte ein leichter Auf- und Abstieg und schon sassen wir vor der Kirche von Herisau, mitten im Dorfgeschehen.
Einen weiteren Pilger-Stempel konnte abgeholt werden. Gut gestärkt und für den Karfreitag eingekauft, kam noch der letzte Streckenabschnitt bis zum heutigen Tagesziel.
Die ganze Strecke bis nach Schwellbrunn ging hoch und höher hinauf.
Dafür wurde die Aussicht immer schöner. Unter dem grossen Lindenbaum genossen wir die wunderbare Rundumsicht.
Landschaftlich gesehen und für unsere Füsse war dies der beste, ja schönste Abschnitt.
Im Gasthaus Hirschen durften wir um 15.30 Uhr unser Zimmer beziehen.
Um 18 Uhr trafen wir uns zur Liturgie zum hohen Donnerstag. Unser Pilgerleiter Pius Süess hat „das letzte Abendmahl“ sehr schön gestaltet.
Zum Schluss durften wir uns gegenseitig noch eine Fussmassage schenken.
Danach wurde uns ein reichhaltiges Nachtessen serviert. Zum Dessert gab es einen Schlorzifladen.
Mit der Geschichte aus der Bibel – als Jesus verraten wurde, wir standen draussen um das Feuer, beendeten wir den informativen, eher kühlen und windigen Tag.